Orgelmusiken

in Nordstemmen 2024
OrgelTermine

Fünf Konzerte

Die St. Johannis Kirchengemeinde lädt im Sommer 2024 zum zweiten Mal zu Orgelkonzerten ein. An der im  Jahr 1864 erbauten Orgel des Elzer Orgelbauers Philip Furtwängler werden in den Monaten Juni – November 2024 namhafte Organist:innen Platz nehmen. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten. Die St. Johannis Kirchengemeinde bietet bei den Orgelkonzerten ein Bistro mit Getränken an.

Die Kirchengemeinde

Die St. Johannis Kirchengemeinde Nordstemmen hat eine lange musikalische Tradition. Für die modernen Gottesdienste „alive, „kreuz & quer“ und „3/17“ haben sich jeweils eine Band gebildet. Die Kirchenchöre der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde fusionieren in diesem Jahr. Die Orgelmusik wurde bekannt durch Formate wie „Große Musik in kleiner Kirche“.

Konzerttermine

Konzert 1 | Orgel & Gesang | Hanna Jursch und Tobias Langwisch // 9.6. // 17 Uhr

Einen besondern musiaklischen Genuss bietet das Duo Hanna Jursch (Gesang) und Tobias Langwisch (Orgel) zum Auftakt der Reihe mit Musik aus Pop und Jazz.

Hanna Jursch gewann schon 1995 erstmals den Musikpreis Winning Jazz, bevor sie ab 1999 und bis 2005 in Hannover an der damaligen Hochschule für Musik und Theater bei Romy Camerun das Fach Jazzgesang studierte. In diesem Zeitraum studierte sie im Jahr 2004 zudem in London bei Norma Winstone und Victoria Newton.

Master Classes und Workshops führten Jursch mit Tuck & Patti zusammen sowie mit Gabriele Hasler, Silvia Droste, Jean Carne, Bobby McFerrin, Richie Beirach, Chick Corea und The Real Group.

Mit ihrem Repertoire von Traditional Jazz bis Modern Jazz, Gospel, Pop, Soul und Salsa trat Jursch unter anderem auf internationalen Festivals im In- und Ausland auf, darunter beim Montreux Jazz Festival, International Jazz Festival Granada in Spanien oder beim Jazz Peru Internacional in Lima. Jursch, die bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehauftritten und mehr als 20 CD-Einspielungen zu hören war, tourte zu Konzerten zudem durch Amerika, Peru, Polen, England und die Schweiz. Sie war Mitglied in Big Bands wie Clean, Fine & Funky, beim Landesjugendjazzorchester Niedersachsen und bei „Windmachine“, bot Jazzgesang im Hanna Jursch Quartett und schultzing, Soul bei Miss Triggerund The Screenclub, Salsa in der Band Havana und Gospel in der Formation Hanna Jursch & Anja Mohr. Bei verschiedenen Gospelevents trat sie zudem als Solistin auf. Mit der Formation schultzing veröffentlichte sie mehrere Alben.

2006 übernahm Hanna Jursch einen Lehrauftrag für Gesang am Institut für Jazz, Rock, Pop der heutigen Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. 2021 übernahm Jursch die Stelle als Kreiskantorin des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld. (Quelle: Wikipedia)

Tobias Langwisch, in Rendsburg geboren, ist seit März 2022 Kantor und Organist an St. Nicolai Alfeld sowie Kreiskantor für den Kirchenkreis Hildesheimer Land – Alfeld.

Er studierte Kirchenmusik an der Hochschule für Künste Bremen (B-Examen 2018), u.a. bei Prof. Friederike Woebcken (Chorleitung), Domorganist Prof. Stephan Leuthold (Orgel) und Daniel Mayr (Orchesterleitung). Während dieser Zeit war er als Kirchenmusiker an der Christkirche Rendsburg-Neuwerk tätig.

Bereits während des Studiums leitete er verschiedene Chöre in Bremen und Frankfurt. Nach dem B-Examen studierte er Kirchenmusik im Master an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main (A-Examen 2022), u.a. bei Prof. Florian Lohmann (Chorleitung), Prof. Carsten Wiebusch (Orgel) und Prof. Stefan Viegelahn (Orgelimprovisation). (Quelle: Webseite St. Nicolai Alfeld)

 

Konzert 2 | Orgel | Jan Liebermann // 14.7. // 17 Uhr

Mitten im Sommer spielt auf der Nordstemmer Orgel ein junges Genie: der erst 18-jährige Ausnahmeorganist Jan Liebermann.

Jan Liebermann (*2005) erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von 7 Jahren und begann 2018 mit dem Orgelspiel bei Dekanatskantor Bernhard Zosel in Kronberg. Im Dezember 2019 wurde er als Jungstudent in die Young Academy der HfMDK Frankfurt am Main in die Orgelklasse von Prof. Carsten Wiebusch aufgenommen. 

Seit dem Wintersemester 2022/2023 studiert er in der Vorklasse der Hochschule für Musik in Mainz Orgelliteraturspiel bei Prof. Gerhard Gnann und Orgelimprovisation bei Lutz Brenner. Nebenbei erhält er Klavierunterricht in der Meisterklasse des International Piano Institute Bad Homburg bei Prof. Dr. Lev Natochenny.

Jan ist 1. Bundespreisträger in der Kategorie Orgel solo beim „Jugend musiziert“ 2021 mit Höchstpunktzahl, 2. Preisträger des Internationalen Orgelwettbewerbs Wuppertal 2023 und Preisträger des ersten internationalen Orgelwettbewerbs in Deidesheim 2020, des „International Young Organist Competition Moscow“ 2020 und des Concours International d’Orgue de Dudelange 2023. Des Weiteren ist Jan Sonderpreisträger der Deutschen Stiftung Musikleben. Ebenfalls erhielt er 2021 ein Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung Berlin.

Konzertauftritte führten ihn bereits zu den Orgeln vieler bedeutender Kirchen, darunter der Freiberger Dom, Essener Dom, Southwark Cathedral in London, Truro Cathedral, Stiftskirche in Stuttgart, St. Michaelis in Hamburg, Freiburger Münster, St. Jakobi in Lübeck und St. Lamberti in Münster. Außerdem spielte er im Rahmen der „Frankfurter Orgeltage“ in der Heiliggeistkirche in Frankfurt am Main sowie bei der Konzertreihe „Hörprobe“ des Radiosenders Deutschlandfunk Kultur.

 Im Frühjahr 2024 führte Jan bei mehreren öffentlichen Konzerten jeweils alle sechs Triosonaten von Johann Sebastian Bach auswendig auf. Das Debütkonzert in Mainz wurde live ins Internet übertragen und markiert eine bis dato beispiellose Gesamtaufführung, insbesondere für einen Künstler seines Alters. 

 Zur Erweiterung seiner musikalischen Ausdruckskraft erhielt Jan weitere Inspirationen von namhaften Organisten wie u.a. Daniel Roth (Paris), Olivier Latry (Paris), Prof. Tomasz Adam Nowak (Münster), Ben van Oosten (Rotterdam) und Léon Berben (Köln).

 

Konzert 3 | Orgel | Domkanor Michael Čulo, Hildesheim // 1.9. // 17 Uhr

Im September ist Domkantor Michael Culo in Nordstemmen an der Furtwängler Orgel zu hören. Im letzten Jahr war in Nordstemmen seine Ehefrau, Kirchenmusikdirektorin Angelika Rau-Čulo zu Gast.

Michael Čulo studierte Kirchenmusik, Gesang/Gesangspädagogik und Chorleitung in Rottenburg, Tübingen und Stuttgart. Zahlreiche Meisterkurse ergänzen seine Studien. Er ist Preisträger bei Orgel-, Chorleitungs- und Kompositionswettbewerben und erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge.

Stationen seiner beruflichen Tätigkeit waren die Domsingschule in Rottenburg/Neckar, die Stiftskirche Stuttgart, das Bezirkskantorat in Nürtingen, der Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart und das Kantorat an der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover.

Čulo wirkte bei Rundfunk-, Fernseh-, Video- und CD-Aufnahmen mit. Konzertreisen führten ihn ins benachbarte Ausland, nach Italien, Spanien, Schweden, Norwegen, Indien, in die USA und nach Argentinien. Er arbeitete mit Ensembles wie dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, der Hannoverschen Hofkapelle und dem Sirius Quartet (New York) und dirigierte Uraufführungen bei Festivals wie dem Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd und dem Chelsea Music Festival New York.

Seit September 2021 ist Michae Čulo Domkantor an der Hohen Domkirche zu Hildesheim.

 

 

 

Konzert 4 | Orgel & Stummfilm | Paolo Oreni // 12.10. // 17.00 Uhr

Im Oktober vertont der international bekannte Organist Paolo Oreni  Stummfilm „Nosferatu“ von Fritz Murnau.

Paolo Oreni begann schon als Jungstudent, bei Giovanni Walter Zaramella am Musikinstitut „Gaetano Donizetti“ Orgel und Orgelkomposition zu studieren. Ab 2000 setzte er seine musikalischen Studien am Nationalkonservatorium von Luxemburg fort. Dort gewann er 2002 den ersten Preis im internationalen Wettbewerb „Prix Interrégional-Diplòme de Concert“.

In Rahmen seiner Tätigkeit als Orgelsolist wird er regelmäßig von den bekanntesten internationalen Festivals für Musik in Italien, Frankreich, Luxemburg, Belgien, Deutschland, Österreich, Niederlande, Großbritannien, Dänemark, Schweden, Spanien, Portugal, Finnland, Norwegen, Albanien, Israel, Polen, Rumänien, Malta, Tschechien und auf die Kanarischen Inseln eingeladen.

Für die französische Plattenfirma Fugatto hat er auf der Bossi-Orgel in Cremolino eine CD aufgenommen, ebenso für ORGANpromotion auf der Rieger-Orgel in Reutlingen, sowie für die Gemeinde von Salorno in Südtirol an der Pirchner-Orgel. Viele Konzerte wurden von europäischen Radiosendern aufgenommen und gesendet, unter anderem vom Bayerischen Rundfunk in München.

Paolo Oreni hält regelmäßig Meisterklassen über Improvisation und Literaturspiel von Bach
bis zur zeitgenössischen Musik in der Erzdiözese München, bei der renommierten internationalen Akademie des Domes zu Altenberg und in verschiedenen anderen deutschen Städten. Er fungiert darüber hinaus als Jurymitglied bei nationalen und internationalen
Wettbewerben.

Als Orgelsachverständiger beschäftigt er sich in Zusammenarbeit mit verschiedenen europäischen Orgelbauern mit der Planung moderner Pfeifenorgeln. Seine eigene seine transportable Konzertorgel entwarf er selbst. (Quelle: https://voxorgani.org/paolo-oreni/)

 

Konzert 5 | Orgel | Prof. Matthias Eisenberg // 3.11. // 17 Uhr

Matthias Eisenberg spielt am 3. November 2024 nach 2023 erneut auf der Furtwängler-Orgel. Begeistert haben 2023 besonders seine Improvisationen.

Seit seinem 9. Lebensjahr war Matthias Eisenberg Organist verschiedener Kirchengemeinden und dann fünf Jahre lang Mitglied des Dresdner Kreuzchores. Er studierte bei Wolfgang Schetelich in Leipzig an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“, wo er im Jahre 1978 das A-Examen bestand und bereits während der Studienzeit Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe war, unter anderem des Improvisationswettbewerbs in Weimar.

1980 holte Kurt Masur ihn kurz vor Fertigstellung des Gewandhaus-Neubaus als 1. Organisten nach Leipzig, wo er gleichzeitig Cembalist des Leipziger Bachorchesters war. Auch wirkte er im DDR-Fernsehen musikalisch in einer Produktion über das Leben Johann Sebastian Bachs mit. Außerhalb der DDR verzeichnete er Erfolge, wie 1983 beim Bachfest in Graz und 1985 an der internationalen Bach-Akademie in Stuttgart. 1985 hatte er beim Internationalen Musikseminar in Weimar eine Gastprofessur für das Fach Orgel inne, außerdem gab er Gastkurse und Meisterklassen unter anderem in Stockholm und Südamerika. In Oybin war er künstlerischer Leiter und Solist einer Konzertreihe, in Rötha Initiator eines Konzertzyklus an den beiden Silbermann-Orgeln.

1986 kehrte Matthias Eisenberg von einer Tournee des Bachorchesters in die Bundesrepublik Deutschland nicht wieder in die DDR zurück. Nach kirchenmusikalischer Tätigkeit in Bad Homburg und Hannover konzertierte er als freischaffender Organist und Cembalist sowie als Partner von Kammerensembles und Sinfonieorchestern in Städten Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas sowie in Australien. 1999 ging er zusammen mit dem Orchestre National de Lyon auf eine große Japan-Tournee. Im Januar 2001 trat Eisenberg nach 15 Jahren im ausverkauften Leipziger Gewandhaus erstmals wieder auf. Es gibt zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen mit Eisenberg, z. B. Einspielungen des gesamten Bachschen Orgelwerkes an verschiedenen Orgeln in Niedersachsen oder Aufnahmen zusammen mit Mathias Schmutzler, Joachim Schäfer, Giora Feidman, Harmonic Brass und vielen anderen. Außerdem wurde er bei zahlreichen Orgelneubauten und -renovierungen als Orgelspezialist hinzugezogen. Regelmäßig gestaltet er seine Konzerte auch mit Improvisationen aus, einige CD-Veröffentlichungen enthalten ebenfalls Improvisationen.

Von 1992 bis 2004 war Eisenberg Kirchenmusiker an St. Severin in Keitum auf Sylt. Im November 2004 wurde er Kantor und Organist im Schwesternkirchenverbund der Moritz-, Luther- und Johanniskirche in Zwickau mit Wohnsitz in der erzgebirgischen Bergstadt Schneeberg. (Quelle: Wikipedia)

Die Orgel

Die Disposition

Hauptwerk: Bordun 16′ Principal 8’ Gamba 8’ Rohrflöte 8’ Octav 4’ Octav 2’ Trompete 8’ Rohrflöte 4’ Spitzquinte 2 2/3´ Mixtur 4-fach

Schwellwerk: Spitzflöte 8´ (schwebend) Geigen Prinzipal 8’ Salicional 8’ Gedact 8’ Clarinette 8’ Gedactflöte 4’ Gemshorn 4’

Pedal: Subbass 16′ Violonbass 16′ Posaunenbass 16′ Principalbass 8’ Bordun 8′ Octav 4’

Infos zum Instrument

Die Orgel in der St. Johanniskirche ist (nach Gronau/Leine) das an der Registerzahl gemessen drittgrößte Instrument aus der Orgelbauwerkstatt von Philipp Furtwängler aus Elze.

Die Orgel besitzt seit der Bauzeit 23 Registern und 1259 Pfeifen und erklang zum ersten Mal im Sommer 1864. Das Werk Furtwänglers fand seinen Platz auf der Westempore der zwei Jahre alten Kirche von Konsistorialbaumeister Ludwig Hellner aus dem Jahr 1862. Der Prospekt im neogotischen Stil stammt vom Architekten Wilhelm Tochtermann aus Hildesheim.

Die größten Pfeifen der Orgel ist 5,30 m lang, die kleinste 1 cm. Die Orgel wurde im Jahr 2001 von der Firma Hillebrand gründlich gereinigt und in einen klanglich nahen sowie technisch mustergültigen Zustand zurück geführt. Die Orgel ist vollmechanisch mit Schleifladen ausgelegt. Das elektrische Gebläse der Orgel mit einer einfachen Schöpf- und Faltenbalganlage befindet sich in einem hinter der Orgel gelegenen Turmraum.

Klangbeispiele

Johann Heinrich Knecht - Cantabile aus B-Dur Larghetto

von LKMD Winfried Dahlke | Furtwängler Orgel von 1864

Johann Heinrich Knecht - Rondo aus G-Dur

von LKMD Winfried Dahlke | Furtwängler Orgel von 1884

Johann Sebastian Bach / Adagio in d-moll BWV 593

von Werner Koch | Konzert am 12.8.2023

Improvisation: Gebet und Toccata

von Werner Koch | Konzert am 12.8.2023

Improvisation: Französische Overtüre

von Werner Koch | Konzert am 12.8.2023

Improvisation: Siciliano

von Werner Koch | Konzert am 12.8.2023

Stefan Polster

Kirchenmusiker Stefan Polster ist bei den Sommermusiken für die musikalische Leitung und als Orgelbauer auch für das Wohlergehen des Instrumentes zuständig.

Kontakt: Stefan.Polster-Hildesheim@t-online.de

Kay Oppermann

Als Pastor der Kirchengemeinde St. Johannis Nordstemmen kümmert sich Kay Oppermann um die Organisation der Konzerte und die Öffentlichkeitsarbeit.

Kontakt: kay.oppermann@evlka.de